Die Auswirkungen einzelner Maschinenausfälle und Anlagenstörungen im Presswerksverbund der Automobilindustrie sind aufgrund der hochgradigen Vernetzung und der ausgeprägten Abhängigkeiten in den Wertschöpfungsstrukturen der automobilen Fertigung schwer abzuschätzen und bergen somit erhebliche finanzielle Risiken. Die Einbindung sämtlicher verfügbarer Netzwerkressourcen zur Überbrückung von Kapazitätsengpässen ist daher zwingend geboten.
Um die in einem Störfall hochkomplexen Herausforderungen bei der Anpassung der Produktionsprogramme auf Verbundebene zu bewältigen, wird in dieser Arbeit ein rechnergestützter Ansatz für die logistikintegrierte Feinsteuerung in verteilten Netzwerken vorgestellt. Ein kostenbasiertes Optimierungsmodell bildet die kurzfristige Maschinenbelegungs- und Losgrößenplanung im Presswerksverbund unter Berücksichtigung der erforderlichen physischen Distributionsprozesse ab. Das System befördert eine verbundweite Transparenz, wodurch eine prognostische Überprüfung laufender Programme und eine Absicherung bestehender Strategien ermöglicht wird.