Bewehrter Beton entwickelte sich im 20. Jahrhundert zu einem der wichtigsten Werkstoffe der Bauindustrie. Er steht für vielseitige Verwendbarkeit und hohe Tragfähigkeit.
Der Architekt Jörg Rehm befasst sich in seinem jetzt bei TUM.University Press erschienenen Buch „Eisenbeton im Hochbau bis 1918“ mit der frühen Phase dieser der damals revolutionären Bauweise. Mit Fokus auf den Raum München beleuchtet er die Rolle von Planern, Architekten und Behörden sowie deren Einfluss auf die Entwicklungs- und Baugeschichte des Eisenbetons.
Der Autor dokumentiert zahlreiche frühe Münchner Bauten, die im angehenden zwanzigsten Jahrhundert in Eisenbetonbauweise realisiert wurden und bis heute stadtbildprägend sind. Mit seiner Arbeit gibt er Planern und Eigentümern, die aktuell mit solchen Bauwerken befasst sind, Werkzeuge an die Hand, die geeignet sind, deren langfristigen Erhalt zu sichern. Sein Werk schließt die Lücke zwischen kunsthistorischer und ingenieurmäßiger Betrachtung und stellt somit ein wichtiges Kompendium für die historische Bauforschung dar.
Zugleich ist es ein Münchner Stadtrundgang der besonderen Art, der auch für den fachfremden, interessierten Leser spannend ist. Erwartet man doch hinter den prunkvollen Fassaden Münchner Altbauten sicher vieles, jedoch keinen Beton!
Die 528 Seiten starke Dissertation entstand am TUM-Lehrstuhl für Tragwerksplanung (Prof. Barthel) und erschien diesen Oktober bei TUM.University Press. Sie ist im stationären Buchhandel und online erhältlich.