Die modernen Leichtbaustrategien des automobilen Karosseriebaus stehen vor einer Vielzahl von Herausforderungen. Stetig steigende Anforderungen an zu erreichende Leichtbaupotentiale hinsichtlich der Gesamtgewichtsreduktion bei gleichzeitiger Erhöhung der Produktleistungsfähigkeit und der passiven Sicherheit bilden die Kernanforderungen des Produktentwicklungsprozesses tragender Strukturkomponenten.
Die Technologie des Presshärtens bietet die Möglichkeit zur Herstellung höchstfester Strukturteile bei gleichzeitiger Blechdickenreduktion. Durch die Integration definierter lokaler maßgeschneiderter Bauteileigenschaften – Tailored Properties – wird neben der Realisierung eines definierten Einknickens im Belastungsfall und einer Erhöhung der absorbierbaren Deformationsenergie ebenfalls der Entstehung und Ausbreitung unerwünschter Risse im Belastungsfall begegnet. Entsprechend einer Vielzahl weiterer innovativer Fertigungsstrategien bietet das partielle Anlassen mittels einer offenen Flammströmung einen vielversprechenden Ansatz zur Generierung maßgeschneiderter Bauteileigenschaften in Presshärtebauteilen, welcher sich vor allem durch seine hohe Flexibilität, die leichte Steuerbarkeit und den vergleichsweise geringen Invest auszeichnet und stellt deshalb zweifellos eine Alternative zu den am Markt etablierten Prozessführungsstrategien für Tailored Properties dar.